Titus Meyer: Meiner Buchstabeneuter Milchwuchtordnung
ISBN 978-3-942901-15-4
88 Seiten, 11 Euro (D)
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„Macht nicht die Literarizität eines Textes eben aus ... dass die zum Zweck gewordene Medialiät der Textur in ihrem Eigenwert die einfache Übermittlungen von Botschaften stört oder gar unterbindet und ein emphatisches Verhalten des Lesens einfordert, das anderes verlangt als das bloße Entziffern des Was hinter dem Wie? … Immerhin findet sich in der fremdartig parataktisch anmutenden Kette von änigmatischen Wörtern und Interpunktionszeichen eine neue, wenn auch unsichere Bezügigkeit, die ... sofort Mutmaßungen aufspringen lässt, die ein Ausgreifen auf eine externe Wirklichkeit durchprüfen, so als würde Welt bloß (und das ist ein Phantasma, das Sprache selbst erst möglich macht) von Sprache repräsentiert. Gnomisch geprägte Sentenzen von apodiktischer Bündigkeit springen merksatzhaft ins Auge“ https://fichue.wordpress.com/2016/08/07/titus-meyer-meiner-buchstabeneuter-milchwuchtordnung-juergen-buchmann-wahrhafftiger-bericht-ueber-die-sprache-der-elfen-des-exter-thals/
erst solche Gedichte sind der Free Jazz der Lyrik … Der Vergleich mit dem Free Jazz passt vielleicht auch insofern, als aus diesen Gedichten immer wieder eine große Freiheit spricht. Das ist natürlich paradox: Freiheit in einer künstlichen, strengen Form ... Auch wenn die Konstruktionsprinzipien gleich oder ähnlich sind, so haben doch alle daraus resultierenden Gedichte ihren eigenen Ton, ihr eigenes Setting, ihren speziellen Klang, ihren individuellen Stil von verspielten Clownereien bis zu düsteren Nachdenklichkeiten. Auf jeden Fall kann ich nur raten, das unbedingt selbst auszuprobieren – wenige Lektüren sind so anregend im eigentlichen Sinne. Meiner Buchstabeneuter Milchwuchtordnung ist faszinierend und schön, streng und verspielt, spaßig und tiefsinnig. Und damit ist es einfach ein gutes Buch, denn es nötigt der Leserin viel Aktivität ab matthias-mader.de/literatur/der-wundersame-wort-und-buchstabendreher-titus-meyer/
“Er präsentiert ... nichts weniger als eine Fibel der strengen poetischen Form … Meyers Lyrik mag schwerlich politisch und im Bereich der außersprachlichen Wirklichkeit nur locker verankert sein. Dafür hat er mit „Meiner Buchstabeneuter Milchwuchtordnung“ dem Anspruch nach ein kleines Wohltemperiertes Klavier gedichtet.” Ostragehege
“Trotz der sehr strengen Vorgabe, die Palindrome bedeuten, hat Meyer stellenweise Gedichte von beachtlicher Poetizität verfasst. 'Novembertage', 'Restaurantimpressionen”, 'Hormone' – alles Texte, die den Leser nicht mit dem üblichen palindromesken Nonsens kujonieren, sondern mit thematischer Kohärenz überzeugen und überdies sogar stellenweise mächtig lyrische Power entfalten wie das Silbenpalindromgedicht Stefan George: »Aus böse verschuldeten Tönen dieser weiche / Weltenglitzer.«Das sind Verse über den Meister, die andere nicht einmal regelfrei hinbekämen! Seine Spielregeln erklärt uns der Autor freundlicherweise, denn nicht jedes Verfahren erschließt sich unmittelbar aus der Lektüre. Angefangen beim klassischen Buchstabenpalindrom, das Pastior als zu wenig Poesiefähig verworfen hatte - Meyer beweist virtuos das Gegenteil, über Anagramme bis zu Homogrammgedichten, einem faszinierenden Verfahren, das identische Zeichen in identischer Reihenfolge unterschiedlich trennt und so neue Bedeutungen schafft. Meyer scheut auch ein, zwei hyperkomplexe Verfahren nicht.” Andre Hattings, Risse
“Dieser Band bietet nicht nur Texte zum Schmökern und Verfahrensweisen zum Tüfteln, sondern auch Querverweise zum Nachschlagen und Diskussion. Eine philologische Fibel! […] würde ich die Texte noch immer „poetisch“ finden, wenn es sich nicht um Palindrome und Anagramme handelte? Ja, und ob […] Spannend finde ich an den Texten von Meyer auch, wie sie trotz des strengen Schreibprinzips nicht nur zu schönen Wörtern gelangen, sondern auch poetologisch werden.” Christiane Kiesow Fixpoetry
„Titus Meyers Buch sprüht. ...Dadurch werden auch so manche traditionsreiche Perspektiven herrlich und übermütig dekonstruiert ... Etwas, das Titus Meyers Texte auch ganz nebenbei geben, ist ein kleiner Einblick in das, was Sprache ist und wie sehr darin Codes eingewickelt sind, Privatsprachlichkeiten u.v.m. … Das Witzige bei diesen Formen: sie regen sogleich zur Nachahmung an, oder eigentlich nicht zur puren Nachahmung, sondern eher, etwas Eigenes zu versuchen: darin überträgt sich die Spielfreude. … Hinzu kommt auch, dass evtl. diejenigen Leser*innen, die sich mit Gedichten normalerweise schwer tun, weil sie es sich nicht aufschlüsseln können und auch die emotionale Komponente an Dichtung nicht verstehen (oder hermeneutisch daherdeuten wollen), hier etwas Greifbares, „Nachprüfbares“ haben … Obwohl Titus Meyer ein Vollblutvirtuose in seinem Fach ist und im wahrsten Sinne des Wortes muster-gültige Texte erschaffen hat, besitzen seine Texte eine unglaubliche Leichtigkeit. … Es ist geradezu ein Thriller, was neben den an sich schon hochvirtuos gefügten Wortmachwerken an augenzwinkerndem Humor, treffsicheren Metaphern, Seitenhieb-Poesien und nie gehörten Wortkombinationen so ganz „nebenbei“ alles abfällt.“ signaturen-magazin.de/titus-meyer--meiner-buchstabeneuter-milchwuchtordnung.html
„Meyer ist der Rastelli, der Paganini, der Jordan Rudess, der Yngwie Malmsteen der technisch orientierten Lyrik. Er zeigt, was er kann ... Und letztendlich merkt man, dass seine Arbeit auch mit einer Menge Enthusiasmus und Spaß schwanger ging und sicherlich noch lange gehen wird.“ http://www.booknerds.de/2015/05/titus-meyer-meiner-buchstabeneuter-milchwuchtordnung-buch/
„Konstruktionsarbeit mit höchster Präzision … Titus Meyer … einer der namhafteren Vertreter der gegenwärtigen Dichtkunst in Deutschland, die sich ganz explizit der strengen Form verschrieben haben.“ Ralf Julke http://www.l-iz.de/bildung/buecher/2015/03/die-spielerischen-und-doch-ein-bisschen-verraeterischen-gedichte-des-titus-meyer-82249
"Das ist gut!" Stefan Mesch, Deutschlandradio Buchmesseblog