Sibylla Schwarz, Werke, Taschenbuch

German

 

Sibylla Schwarz, 1621-1638,  Werke, Briefe, Dokumente, Kritische Ausgabe, Hg. Michael Gratz, Softcover, Format A5,

Band 1: Briefe, Sonette, Lyrische Stücke, Kirchenlieder, Ode, Epigramme und Kurzgedichte, Fretowdichtung, ISBN 978-3-942901-42-0, 21 Euro

Band 2: Heroische Stücke, Erzählende Dichtung, Drama, Paratexte und Dokumente, Anhang mit Nachwort und Registern,  978-3-942901-43-7, 24 Euro

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Die Taschenbuchausgabe bietet den kompletten Inhalt der Gesamtausgabe in kompaktem Layout und enthält somit das gesamte erklärende Material und alle Register der Hardcoverausgabe.

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Das Werk der frühreifen Dichterin ist geprägt durch eine intensiv persönliche wirklichkeitswache Auseinandersetzung mit Tod, Religion, Krieg und Flucht. Sie stellte Adelsprivilegien in Frage und griff vehement bestehende Rollenvorstellungen an: Frauen sollten genauso dichten, Krieg führen oder Politik betreiben können wie Männer.

Sie bediente sich dazu der neuesten Schreibweisen und entwickelte sie fort.

Einst als „pommersche Sappho“, „Wunder ihrer Zeit“ und „zehnte Muse“ gepriesen, passte das gelehrte Mädchen, die ihr Werk an europäischen Vorbildern schulte, nicht zu den Vorurteilen von Biedermeier und nationaler Romantik. So wurde sie im 19. Jh. aus dem Kanon gedrängt.

Für jeden Text wird der Originalstandort ebenso angegeben wie alle Seitenwechsel, typografischen Abweichungen, Einrückungen etc.. 

"Toll aufbereitet finden sich die Werke in Michael Garz’ zweibändiger Ausgabe, historisch, kritisch, informativ und trotzdem erschwinglich. Kaufen Sie bloß nix anderes!" meint die Taz

„Der Germanist Michael Gratz hat sich der Mammutaufgabe unterzogen, in den alten Nachdrucken behutsam die Fehlgriffe des Setzers zu beheben, mit einer erschöpfenden Kommentierung und Einordnung das Werk der Schwarz heutigen Lesern verständlich zu machen, ohne mutwillige Modernisierung.

Ein gescheiter Ansatz, tut er doch der lyrischen Stimme keine Gewalt an und bewahrt den Duktus einer Hoch- und Schlüsselzeit der deutschen Literatur.

„… welche Fülle an Informationen Gratz zusammengetragen hat, auch solche, die anderswo nicht zu haben sind, etwa zum Wortschatz der Schwarz, zur Ausgabe von Gerlach (... das ganze vierte Kapitel handelt davon) sowie zu diesem selbst und seinen biographischen Kontexten oder zur kulturellen Blütezeit des Verlagsorts Danzig in den 1640er Jahren und um 1650.“ Herbert Jaumann, Arbitrium

"Michael Gratz ... geht ... ausführlich auf die Editionsgeschichte ein. Und auch darauf, wie fahrlässig die Literaturgeschichte mit Sibylla Schwarz umgegangen ist. Das hier ist jetzt eine ergiebige Quelle für alle, die bisher noch nicht wussten, dass es in Greifswald eine derart begabte junge Dame gegeben hat...  " Leipziger Zeitung

Für Sprachverliebte und Wortarchäologen ist diese gelungene und vorbildlich ins Schriftbild gesetzte Sammlung ein unbedingtes Muss“ Neues Deutschland, Lyrik Spezial 20./21. November 2021

„Die erste Gesamtausgabe der pommerschen Dichterin seit mehr als 350 Jahren, zweifellos ein Standardwerk für viele, viele Jahre, lädt nicht nur zur literarischen Reise in eine ferne Vergangenheit ein, sondern hilft durch die detaillierten 500 Fußnoten und Anmerkungen auch die interessierten Literaturliebhaber, in eine Zeit vor unserer Zeit einzutauchen, die durch den lyrischen, zuweilen frechen und vorwitzigen Blick Sibyllens dennoch sehr vertraut anmutet“ Holger Kankel in der Schweriner Volkszeitung

„Ausnahmegestalt in einer von selbstgewissen Männern dominierten Literaturwelt“ „Michael Gratz, der leidenschaftlichste Schwarz-Editor ... in der Sorgfalt der Kommentierung sämtlicher Schwarz-Gedichte ist seine in zweifarbigem Druck gehaltene Kritische Ausgabe ... unverzichtbar.“   Zeit 24.2.21

„Sie war eine Pionierin, und die erste Gesamtausgabe einer Dichterin deutscher Sprache galt ihr … Reineke & Voß widmet Schwarz eine kritische Ausgabe, welche sämtliche Texte und Textfragmente nach allen Regeln der editionsphilologischen Kunst präsentiert und annotiert.“ Florian Bissig 23.02.2021 Aargauer Zeitung

„Der widerständige Geist, der aus manchen Versen spricht, scheintr davon zu zeugen, dass sie – schon früh Halbwaise – in der Vaterstadt kaum als als allseits beliebtes und gefeiertes junges Talent galt … sondern als kritisch unbequemer Geist“ meint Gunner Müller-Waldeck im Nordkurier und beklagte das bisherige Fehlen einer germanistisch edierten Textgrundlage: „Jetzt endlich zum 400. Geburtstag legt sie der Greifswalder Germanist Michael Gratz in einer sorgfältig kommentierten kritischen Ausgabe vor“

„Wer sich einliest in ihre Texte und sich an die typischen Schreibweisen der damaligen Zeit gewöhnt, wird belohnt“ Kreuzer

„Die feministischen Ansätze, die darin schon zu erkennen sind, sind, glaube ich total interessant heute“ Westdeutscher Rundfunk am12.2.21

„… ein beeindruckendes Werk ...“ Beate Tröger

"Frech und rhythmisch versiert spottet Schwarz auf den „unadelichen Adel“, dichtet auf ihre Freundinnen, bleibt schwer ausdeutbar hinter den Texten zurück. Aufgrund der Ambivalenz tat man sich inhaltlich schwer mit einigen Aspekten, überging das Nonkonformistische Schwarzens nur zu gern, nicht zuletzt in (noch) cis-männlicher Domäne. Mit der Widerveröffentlichung in unverpfuschter Textgestalt ändert sich endlich etwas in 2021." Textem

„Sibylla Schwarz kannte ihre Klassiker. Souverän nutzt sie nicht nur die antike Götter-und-Nymphen-Personage, um ihre Gedichte zu bevölkern, sie kennt auch die klassischen Versmaße und beherrscht sie geradezu spielend beherrschte … eine kritische Werkausgabe, reich gespickt mit Fußnoten, die den Leser/-innen Fingerzeige geben zur Entstehung der Texte und zu den strengen Formen, die Sibylla Schwarz bewusst bediente, weil sie sich als Teil jener literarischen Welt ganz selbstverständlich begriff, deren berühmtester Vertreter bis heute Martin Opitz ist.“ Leipziger Zeitung am 6. Januar 2021

„Texte nach vierjähriger Forschung und Editionsarbeit auf wissenschaftlicher Basis neu erschlossen … eine Edition präsentiert, die sich nicht nur wegen der Vollständigkeit des Textkorpus als zitierfähige, textzuverlässige Ausgabe empfiehlt … Die Kritische Ausgabe wartet bereits im Anhang des ersten Bandes mit ausführlichen Wort- und Sacherklärungen sowie einem Namens- und Ortsregister auf, die sich auf das zweibändige Gesamtwerk beziehen ... enthält die Gesamtausgabe alle unter der Autorschaft von Sibylla Schwarz in der Erstedition verzeichneten Texte und den gesamten Paratext. Die Ausgabe stellt also mehr als eine neugeordnete Abschrift des Buches von 1650 dar … Die Edition von Gratz bietet alle historischen Quellen – zum Beispiel die Textfassungen aus dem Altdorfer Liederbuch und der Hagen’schen Leichenpredigt –, weiterhin die wesentlichen biografischen Quellen und Hinweise zur Rezeptionsgeschichte.“ Literaturkritik.de

„Sibylla Schwarz [ist] auch deshalb etwas Besonderes, weil sie schon mit 17 Jahren starb, aber ein erstaunlich reiches Werk an Gedichten, Briefen, Kirchenliedern, Oden und Epigrammen hinterlassen hat. Sie hatte nicht nur eine herausragende Ausbildung, sie war auch Teil jener lebendigen Literaturszene, ... streng an Formen orientiert ... Aber das macht auch den Reiz dieser Literatur aus, die mitten im Dreißigjährigen Krieg entstand und damit auch Leid, Sorgen, Lieben und Hoffen der Mensch auf bis heute einmalig beeindruckende Weise in Gedichtform gebracht hat.“ Leipziger Zeitung 26.12.2020